GML16

Vision eCampus am Beispiel der Grundlagenvorlesung Algorithmen und Datenstrukturen an der Dualen Hochschule Baden Württemberg

Referentinnen

Prof. Dr. Katja Wengler, Judith Hüther, Duale Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe 

Der folgende Beitrag gibt insbesondere zu den Themen der strategischen Rahmenbedingungen, Anreizstrukturen und standortübergreifenden kooperativen Erstellung und Nutzung von Online-Lernräumen neue Impulse. Konkret wird beispielhaft ein Blended Learning Konzept vorgestellt, das im Rahmen des Ideenwettbewerbs eCampus an den DHBW an den Standorten Karlsruhe und Mannheim gemeinsam mit Studierenden konzipiert und im jeweiligen Curriculum verankert wird.

Mit heute rund 34.000 Studierenden, jährlich 10.000 Absolventen, neun in der Region verankerten Standorten (mit drei Außenstellen bzw. Campus) sowie 9.000 Unternehmen und sozialen Einrichtungen als Mitglieder ist ein Hochschultyp entstanden, der Theorie und Praxis eng verzahnt. Als erste systemakkreditierte Hochschule verfolgt die DHBW daher, die Aufgabe Qualitätsmanagement und Qualitätssicherungsprozesse durchgängig zu implementieren. Seit dem Jahr 2014 erfolgt die schrittweise Umsetzung der E-Learning-Strategie an der DHBW. Konkret soll in diesem Beitrag das Zusammenspiel von innovativen Wettbewerbs-Ausschreibungen (DHBW eCampus – Ideenwettbewerb Innovative Lehre) und der Institutionalisierung eines modularisierten Blended Learning Konzeptes beschrieben werden.

Die Ausschreibung „DHBW eCampus“ verfolgt das Ziel, virtuelle Lehrveranstaltungen zur gemeinsamen, standortübergreifenden Lehre zu ermöglichen. Mit der Ausschreibung soll das Zusammenwachsen der DHBW zu einem virtuellen Verbund und die Nutzung von Synergieeffekten im State-University-System unterstützt werden. Die Ausschreibung fördert finanziell und durch fachlichen Support die Realisierung von bis zu acht klassischen Lehrveranstaltungen in virtuelle Lehrveranstaltungen. Durch die Zusammenarbeit sollen qualitativ hochwertige Lehrveranstaltungen standortübergreifend verfügbar gemacht werden. Das hier vorgestellte Konzept wurde in diesem Rahmen von Frau Prof. Katja Wengler (Karlsruhe) und Herrn Prof. Tobias Günther (Mannheim) erfolgreich eingereicht.

An allen Standorten wurden Education Support Center (ESC) etabliert, die die operative Umsetzung der strategischen Rahmenziele unterstützen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ESC als lokaler Einrichtung der Standorte unterstützen die Wettbewerbs-Gewinner/-innen (Professoren/-innen und Lehrende) bei der didaktischen und technischen Umsetzung ihrer Vorlesung und beraten weitere Interessenten für die ergänzende oder gesamte Nutzung der erstellten Lerneinheiten.

Dieser Beitrag zeigt beispielhaft wie die Umsetzung standortübergreifender Blended Learning Lehreinheiten gelingen kann. Die Lehrveranstaltung „Algorithmen & Datenstrukturen“ findet im 2. Semester im Studiengang Wirtschaftsinformatik statt und wird jährlich von ca. 1100 Studierenden an verschiedenen Standorten der DHBW gehört. Motivation für die Neukonzeption der bisherigen Präsenzveranstaltung mit Vorlesungen und praktischen Übungen sind die heterogenen Vorkenntnisse der Studierenden, die zu Durchfallraten von bis zu 50% im ersten Studienjahr führen. Dieses Problem soll durch unterschiedliche didaktische Ansätze mit Bezug auf die unterschiedliche Wissensbasis und Lerntempi in einem Blended Learning Konzept angegangen werden.

Die digital erstellten Lerneinheiten werden mit Lehrvideos, Web Based Trainings und Lernzielüberpüfungen in einem modularisierten System umgesetzt. Die Realisierung erfolgt in Kooperation von Studierenden und Lehrenden an den Standorten Karlsruhe und Mannheim. Das didaktische Konzept einer Lerneinheit sieht die Bereitstellung von Lernzielen, vorwissensaktivierenden Aufgaben, problemorientierter Wissensvermittlung und Selbstkontrollaufgaben inklusive Anknüpfungspunkten zur Präsenzveranstaltung vor.

Kern des Konzepts ist die modulare Struktur. Die Untergliederung der Lerninhalte in abgeschlossene Lerneinheiten erlaubt anderen Lehrenden die e-Learning Einheiten an anderen Standorten oder in anderen Studiengängen als gesamtes Konzept oder nur in einzelnen Sequenzen in Ihre Lehrveranstaltung einzubinden.

Dieses Blended Learning-Konzept kommt an den Standorten Karlsruhe und Mannheim zuerst zum Einsatz, wird evaluiert und an weiteren Standorten etabliert werden. Aufgrund einheitlicher Modulbeschreibungen und Curricula ist die Weiterverwendung und breite Anwendung niederschwellig möglich. Im Beitrag werden die Autoren aufzeigen, wie die entwickelten digitalen Angebote curricular integriert, wie existierende Angebote einfließen und die entwickelten Baukastenbestandteile standortübergreifend genutzt werden können.

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