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Open Innovation als Methode zur Entwicklung von Digitalisierungsstrategien in der Hochschullehre. Das Projekt “Digitale Zukunft” an der Beuth Hochschule für Technik Berlin

Referent/in

Prof. Dr. Ilona Buchem, Beuth Hochschule für Technik Berlin | Malte Lehmann, Humboldt-Universität zu Berlin

  

"Studiere Zukunft - Digitale Zukunft" - so lautet das Leitmotiv des Projektes zur Digitalisierung in der Lehre an der Beuth Hochschule für Technik Berlin. Das Projekt ist eines der Gewinnerprojekte im bundesweiten Strategiewettbewerb "Hochschulbildung und Digitalisierung" vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und der Heinz Nixdorf Stiftung. Das Projekt “Digitale Zukunft” erprobt vom März 2015 bis März 2017 Open Innovation als einen systemischen Ansatz zur Vernetzung von internen und externen Akteuren und damit zur Öffnung von Hochschulstrukturen und -prozessen.

Open Innovation ist eine betriebswirtschaftliche Methode zur strategischen Öffnung von sonst internen Prozessen (vgl. Vanhaverbeke & Chesbrough, 2013). Mit dem Ziel die Dynamik zu erhöhen und den Wissensbestand zu optimieren, werden interne und externen Ideen- und Wissensquellen einbezogen sowie Netzwerkbeziehungen zwischen Akteuren gestärkt. Dadurch wird eine Loslösung von traditionellen Vorgehensweisen innerhalb von Organisation angestrebt. Open Innovation wird im Projekt “Digitale Zukunft” adaptiert und folgendermaßen realisiert:

  • In allen Fachbereichen werden unter Steuerung von Digitalisierungsbeauftragten fachbereichspezifische Strategien zum Einsatz digitaler Medien in der Lehre entwickelt (Lead-User Methode). 
  • Dabei werden allen Statusgruppen, u.a. Professor/innen, Lehrbeauftragte, Studierende, wiss. Mitarbeiter/innen sowie Verwaltungsmitarbeiter/innen, in den Entwicklungsprozess einbezogen (Innovation-Community).
  • Zur Entwicklung von Digitalisierungsstrategien werden vielfältige Methoden bereitgestellt (Innovation-Toolkits).
  • Im Rahmen der Begleit- und Entwicklungsforschung nach dem Design Based Research Ansatz in Kooperation mit der HU Berlin werden Befragungen und Interviews mit Akteuren durchgeführt (Bedarfs- und Trendanalysen).
  • Die externen Ideen- und Wissensquellen werden über Informations- und Fortbildungsangebote, sowie über eine Sammlung von internen und externen Praxisbeispielen einbezogen (Outside-In, Inside-Out Prozesse).
  • Die Strategien der Fachbereiche werden zu einer Gesamtstrategie der Hochschule zusammen getragen und in den Zielvereinbarungen mit der Hochschulleitung verankert (Innovationsmanagement).

In diesem Beitrag stellen wir Open Innovation im Projekt “Digitale Zukunft” vor dem Hintergrund theoretischer Ansätze und aktueller Praktiken vor. Dabei zeigen wir vor allem den Beitrag von Design-Based Research zur Vernetzung und Öffnung durch den Praxis- und Forschungstransfer auf (vgl. DBR Collective, 2003). Auf der Grundlage bisheriger Erfahrungen, gehen wir auf Potenziale und Hürden beim Einsatz von Open Innovation zur Strategieentwicklung in der Hochschullehre ein.

Literatur
Vanhaverbeke, W. & Chesbrough, H. W. (2013). A classification of open innovation and open business models. In H.W. Chesbrough, W. Vanhaverbeke, & J. West (Eds.), Exploring the next wave of open innovation research. Oxford: Oxford University Press, 50-68.
Design-Based Research Collective (2003). Design-based research An emerging paradigm for educational inquiry. In Educational Research, 32(1), 5-8.

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