GML16

Sich trauen, sich täuschen... aber vor allem: frei sprechen!

Referentinnen

Katja Auffret, Ecole des Mines Albi-Carmaux, Frankreich | Aloisia Sens, Hochschule Trier

Grammatikregeln hin, Grammtikregeln her, hier eine „subjonctif“ Ausnahme, da die falsche Adjektivdeklination - aber vor allem nicht in der Fremdsprache sprechen können, obwohl man sie seit Jahren pauken muss!

Beweggründe für die Deutschdozentin K. Auffret der Ecole des Mines Albi (Ingenieurhochschule in Frankreich) und die Französischdozentin A. Sens der Hochschule Trier / Umwelt-Campus Birkenfeld die Ziele ihres Sprachunterrichtes zu überdenken und eine neue, zeitgemäße Motivation des Spracherwerbs zu schaffen. Um den Sprachgebrauch zu verbessern und den Ängsten der Studierenden entgegenzuwirken, haben die beiden Dozentinnen beschlossen, gemeinsame Tandemprojekte zu starten und Szenarien des Blended learning in ihre Veranstaltungen zu integrieren.

So starteten beide in 2013 ihr erstes, gemeinsames Projekt:

In den ersten Veranstaltungen des ersten Projektes wurde hinführend zum Thema der Energiewende die wesentlichen Aspekte der Umweltverschmutzung im Unterricht behandelt. In einer ersten Videokonferenz zwischen den beiden Hochschulen lernten sich die Kursteilnehmer kennen und stellten den Partner, den sie zuvor befragt hatten, mit einem glog (interaktives Poster) vor. In einer weiteren Videokonferenz wurden deutsche bzw. französische Energieunternehmen präsentiert. Auf verschiedenen Kommunikationswegen (E-Mail, webex, Skype und soziale Netzwerke) bearbeiteten die Studierenden beider Hochschulen in Tandemgruppen einen thematischen Aspekt zum Thema „Energiewende in Frankreich und Deutschland“. Ihre Ergebnisse stellten Sie zusammenfassend und gemeinsam in Videokonferenzen vor. Jedes Tandem verfasste ein Resümee der wesentlichen Aspekte der Präsentation und ein zweisprachiges Glossar.

Die Ergebnisse und das bereits erworbene Fachvokabular wurden als Grundlage für ein gemeinsames Seminar, das an der Hochschule in Albi zum Thema Energiewende stattfand und vom DFJW /OFAJ und beiden Hochschulen finanziell unterstützt wurde, genutzt.

In einem weiteren Projekt diskutierten die Tandempartner in vier individuellen Videokonferenzen über Ausbildungssysteme in Deutschland und Frankreich, suchten eine passende Stellenanzeige für ihren Partner und simulierten Job-Speeddatings. Da immer mehr Berufsanfänger im Ausland arbeiten möchten, ist dieses eine gute Grundlage und gibt Sicherheit für spätere Bewerbungsgespräche.

Auf der Plattform „Olat“ des Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz, sowie auf der virtuellen Plattform der Ecole des Mines, „Campus“, wurden die in den Veranstaltungen benutzten Texte, Videos und Aufgaben von Seiten der Dozentinnen allen Studierenden zur Verfügung gestellt. Die Präsentationen sind ebenfalls auf der virtuellen Plattform der Ecole des Mines Albi-Carmaux verfügbar.

Auf einer, von den Dozentinnen erstellten, e-learning Plattform der Ecole des Mines Albi werden weiterhin Aufgaben, die alle Kompetenzen des europäischen Referenzrahmens abdecken, angeboten, die den Studierenden erlauben, in ihrem eigenen Rhythmus Vokabular und Grammatikkenntnisse zu erwerben.

Im Vordergrund dieser gemeinsamen Projekte steht für beide Dozentinnen die Kommunikation, ein verbesserter mündlicher Sprachgebrauch bei gleichzeitigem Erwerb von spezifischem, fachsprachlichem Vokabular. Diese gemeinsame, überwiegend mündliche, Arbeit zwingt die Studenten dazu „ohne Filter“ und ohne Wörterbuch mit einem gleichaltrigen Partner zu diskutieren. Die Student/innen haben gelernt sich, trotz fehlendem Vokabular, zu verständigen und konnten schnelle Fortschritte in der fremdsprachlichen Kommunikation erzielen und sich sicherer zu fühlen – weg von der Angst, Fehler zu machen, sich zu blamieren.

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